Hochkarätiger Musikgenuss vor ausverkauften Rängen
Unter der Stabführung von Jan Müller unterhielt die Brass Band Emmental ihr Publikum mit konzertanten Feinheiten, in harmonischen Kühnheiten als reiche, kraftvolle Klangwelt.
«Buenas tardes y bienvenido» grüsste Bernhard Augstburger das Publikum.«Latin Night» war der Nenner unter dem traditionellen Jahreskonzert, das ein Musikgenuss mit Nachhaltigkeit war.
Hellste Lebensfreude im Wechsel mit tiefster Melancholie erfüllte die aufmerksame Zuhörerschaft in Melodien von führenden Komponisten der Gegenwart: Giancarlo Castro D’Addona, Edward Gregson oder dem Walliser Ludovic Neurohr. Frenetischer Applaus war vorprogrammiert in der Komposition «Alter Ego», in dem die Solisten Marc Morandi, Solo-Horn, und Erik Bichsel, Bariton, brillierten. Neben ihnen löste auch Solistin Wendy van Veen, Flügelhorn, wahre Begeisterungsstürme aus. Musikalische Erzählungen als Ausdruck von Lebensstil skizzierten die Instrumentalisten, die sich als Band mit virtuosen Solisten präsentierten.
Mitsumm-Melodien wie «Astor Piazzolla», «Chiquilin de Bachin» oder «Malaguena » erlaubten ein Mitklatschen, ohne die konzertanten Feinheiten zu schmälern. Der verschwenderische Reichtum an melodischen Bindungen, welche die «Latino Musik» auszeichnet, und die rhythmische Vitalität bildeten jene musikalische Sprache, die berührte, die mitriss und nicht nur die Welt, sondern auch das Konzertpublikum eroberte.
Bevor ein tosender Schlussapplaus zum Ausdruck von Anerkennung wurde, erhielt Dirigent Jan Müller eine Laudatio dafür, «dass er die Brass Band Emmental zum Schweizer Meister in der Klasse Elite in Montreux geführt hat und mit ihr den ‹Espresso Contest› in Flach gewonnen hat», freute sich Bernhard Augstburger.
(Text: D' Region, 14. Mai 2019, Sylvia Mosimann)